Design Thinking in der Lehrerausbildung

Nicht nur Unternehmen befinden sich aktuell in der Transformation, sondern auch das System Schule. Die Anforderungen an die zu vermittelnden Lehr – Inhalte, an zukünftig notwendige Kompetenzen von Schüler*innen und Lehrenden… alles steht auf dem Prüfstand und befindet sich im Wandel.

Ist es somit nicht unumgänglich, vorne in der Kette zu beginnen und die Lehrer*innen – Ausbildung neu zu denken? Ich denke – ja, auf jeden Fall.

So war es mir ein großes Vergnügen, gemeinsam mit dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Aachen die Lehrerausbildung der Zukunft mit einem neuen Mindset und Ansatz zu betrachten. In drei fachübergreifenden Teams haben sich die erfahrenen und kompetenten Lehrer-Ausbilder*innen in einem hybriden Workshop – Format nach dem Design Thinking Ansatz mit der Zukunft der Lehrerausbildung auseinandergesetzt.

Das Projekt wurde dabei als mehrstufiger, hybrider Ansatz konzipiert, geplant und umgesetzt.


Erster Workshop – Tag in Präsenz

Dieser erste gemeinsame Workshop-Tag diente einem gegenseitigen Kennenlernen der Teilnehmenden und mir als Moderatorin, der Klärung von Rahmenbedingungen und war der Einstieg in das ergebnisoffene und nutzerorientierte Arbeiten mit dem Innovationsansatz Design Thinking. Da es nach meiner Erfahrung sehr hilfreich ist, den kompletten Prozess einmal in einer Short – Version zu durchlaufen, haben die Teilnehmenden zum Einstieg in Zweierteams die Challenge „Gestaltet den optimalen Fachleiter*innen-Raum für deinen Gegenüber“ bearbeitet und ein erstes Gefühl für den Design Thinking Prozess erhalten. Es wurden spannende Ideen entwickelt 🙂

Anschliessend starteten die drei Teams mit der Bearbeitung der Challenge „Die Lehrerausbildung der Zukunft“.  Die folgenden Prozess-Schritte wurden an diesem Tag bearbeitet:

  • Gemeinsames Verständnis für die Fragestellung im Team aufbauen
  • Interview-Leitfaden erarbeiten
  • Erste Interviews mit drei Nutzergruppen führen und Verständnis für die Nutzergruppen entwickeln

Interviewphase

Nachdem die Teilnehmenden erste Interviews noch während des ersten Workshoptages mit aktuellen Referendaren*innen, Ausbilder*innen und Berufseinsteiger*innen führten, folgten weitere Gespräche in den darauffolgenden Wochen.

Zweiter Workshoptag Online

Für die Zusammenführung der Interviewerkenntnisse und den Austausch über die gesammelten Zitate und Aussagen der Nutzergruppen, trafen sich die Teilnehmenden mit mir in Zoom. Als Moderatorin hatte ich für die Teamarbeit auf dem digitalen Kollaborationsboard MIRO Vorlagen für die Zusammenarbeit vorbereitet. Es erfolgten in dieser Online-Session die nächsten Schritte im Design Thinking Prozess:

  • Storytelling und Austausch über die Interview-Erkenntnisse
  • Ableitung von Personas
  • Neu – Formulierung der Challenges in den drei Gruppen, basierend auf den stärksten Bedürfnissen der Nutzer*innen.

Einstieg in den Lösungsraum durch sammeln erster Ideen für die eigene Challenge.

Dritter Workshoptag in Präsenz

Den Abschluss des Design Thinking Prozesses durchliefen die drei Teams wieder in Präsenz in Aachen. Nach einem kurzen Recap über die letzten Gruppendiskussionen, nahmen die Teilnehmer*innen wieder Fahrt auf und entwickelten ihre ersten Ideen weiter, visualisierten ihre Ideen als Prototypen, testeten diese untereinander und sammelten Feedback von eingeladenen Testpersonen ein. Die Phasen des Lösungsraums

  • Ideen sammeln, bewerten und auswählen
  • Prototypen entwicklen, visualisieren und bauen
  • Testen, iterieren und präsentieren

erfolgten also an diesem Tag.

Ausblick

Wie geht es nun weiter?
Ziel des Institutsleiters mit der Beauftragung und Durchführung dieses Formats, war die Entwicklung neuer nutzerorientierte Ideen und Lösungsansätze für konkrete Veränderungen in der Ausbildungsverordnung zum 1. Mai 22 sowie perspektivisch in der weiteren Zukunft. Es gilt nun die entstandenen Impulse, Erkenntnisse und Ideen zusammenzuführen und zu ergänzen sowie das Kollegium im Ganzen mit den gemachten Erfahrungen abzuholen und in die Weiterentwicklung zu involvieren. Weiter bedarf es der Konkretisierung und der Einleitung konkreter Maßnahmen, um die ausgewählten Ideen in die Umsetzung und Erprobung zu bringen. Denn die Magie von Ideen liegt in ihrer Realisierung! Ich wünsche dem Ausbildungsteam in Aachen die notwendigen Ressourcen, den Atem und Mut, die angedachten Veränderungen in der Umsetzung zu erproben und diese so lange zu iterieren, bis die Nutzer*innen eine echte Veränderung im System spüren.

Haben Sie noch Rückfragen zu diesem Projekt oder wollen auch Veränderungen in Ihrer Organisation anstossen? Dann melden Sie sich gerne bei mir.

 



 

 

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